30. März 2008

8.Tag:9.August 2007: Unser Frau im Schnals - Meran



Dank der hervorragenden Vorbereitung der Tour seitens unserer Mama,verlief auch der nächste Morgen ziemlich stressfrei,da wir einen genauen Busfahrplan für diesen letzten Tourenabschnitt vorliegen hatten und somit schon im Voraus planen konnten.Nach einem lässigen Tag war allerdings der Rucksack auf den ersten Metern zurück in den Ortskern von Unser Frau eine echte Zumutung.
Zum Glück kam der Postbus ziemlich pünktlich und war auch nicht so voll,so daß wir unser Gerödel fallen lassen und die Landschaft genießen konnten.Immer wieder taten sich vor uns riesige Felswände und Schluchten auf,die nur mit Brücken und Tunneln überwunden bzw. umgangen werden können. Letztes Highlight bevor man ins sehr viel weitere Etschtal gelangt, ist Schloß Juval,das kühn auf einen Felsvorsprung gebaut ist.Hier ist der wohl bekannteste Südtiroler zuhause: Der Extrembergsteiger Reinhold Messner.Wenige Minuten später erreichte der Bus das schon sehr mediterran wirkende Städtchen Naturns,wo für uns vorerst mal die Fahrt zu Ende war.Nach einem kurzen Bummel durch die Straßen,entschieden wir uns,die Reise mit der Bahn fortzusetzen und nicht auf den nächsten Bus nach Meran zu warten. Mit Sack und Pack ging es also durch die halbe Stadt zum Bahnhof,wo es allerdings zu Papas Leidwesen keine öffentliche Toilette gab.Während er nochmal zurück in die Stadt flitzte,durfte ich mich derweil mit dem Fahrscheinautomat befassen. Kaum zu glauben,aber tatsächlich hat die italienische Bahn Automaten,mit denen auch ein Landei wie ich ohne Lehrgang klar kommt.Könnte sich die Bundesbahn echt mal eine Scheibe davon abschneiden. Mit den beiden Tickets in der Hand stand ich dann auf dem Bahnsteig rum.Die Minuten bis zur Ankunft des Zuges verrannen mehr und mehr und wer nicht in Sicht war,war der Papi. Erst auf den letzten Drücker lief er im Stechschritt im Bahnhof ein.Sekunden später war der Zug da: Gut gefüllt mit Einheimischen und Urlaubern,Fahrrädern,Rucksäcken usw..Da wir stehen mußten, konnten wir uns noch etwas umsehen.Von Naturns aus ging es zunächst weitgehend durch Apfelplantagen. Manchmal schien der Zug einfach mitten in den Apfelbäumen zu halten. Leute stiegen aus und noch mehr neue Leute ein. Dann ging es plötzlich steil abwärts,durch ein Tunnel und in weitem Bogen hinunter nach Meran.
Am Bahnhof standen wir zunächst etwas planlos rum und auch der Carabinieri konnte uns nicht wirklich helfen,da er weder deutdch noch englisch sprach.Am Kiosk auf dem Bahnhofsvorplatz fanden wir da aber jemanden,der uns verraten konnte,mit welcher Stadtbuslinie wir zum Hotel Siegler im Thurm kommen könnten.Nach dem wir am Kiosk im Bahnhof einen Fahrschein erstanden hatten,konnte es weiter gehen. Die nette Busfahrerin brachte uns sicher durch das schon sehr italienisch anmutende Verkehrschaos und sagte uns Bescheid ,wo wir aussteigen mussten.Sehr zuvorkommend,wirklich. Das Siegler im Thurm befindet sich schon eher im Außenbezirk von Meran.Von hier fahren freitags gegen 7.00 Uhr die Busse nach Oberstdorf ab.
Wie es so sein muß,hatten wir erneut Glück und bekamen noch das letzte Zimmer unterm Dach des recht luxuriösen Etablisments. Jetzt erstmal die Rucksäcke weg und frisch machen. Papa zog es vor,nach dem anschließenden Essen in einem der vielen Restaurants, eine Runde zu schlafen.Also ging ich allein auf Tour in die Stadt,sah mir einiges an und kaufte auch noch eine Kleinigkeit für unsere Daheimgebliebenen. Der kleine Ausflug wurde jäh von einem Platzregen unterbrochen.Leicht angefeuchtet,aber mal wieder völlig geplättet von den Prunkbauten aus Sissys Zeiten tippelte ich,mit Original Meraner Butterkeksen bewaffnet ,zum Hotel zurück.Papi ließ sich auch noch zu einem kleinen Spaziergang bewegen.Diesmal ging es ins Meraner Villenviertel: Ein Haus schöner wie das andere,mit riesigen Gärten drumrum. Nachdem wir feststellen mußten, daß die Handyverbindung von Italien ins Badner Land besser ist,als innerhalb Deutschlands, beschlossen wir den Tag mit einer folgenschweren Pizza.

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