29. Januar 2008

3.Tag: 4.August 2007: Memminger Hütte - Galflunhütte

Der dritte Tag am Berg versprach schon am frühen Morgen schön zu werden.Bei einem Blick aus dem Fenster auf dem Weg zum Trockenraum, entdeckte ich ein paar Gämsen und beim Blick übers Tal blinkten die Schneefelder an der Freispitze bereits im Sonnenschein.Also nichts wie los.Zum Glück waren wir frühzeitig aufgestanden, denn als wir bereits die "Hühner sattelten" stand manche Madame noch im Stau vor dem Waschraum. Der Weg führte zunächst fast eben an den beiden kleinen Seen vorbei. Dort graste in aller Gemütsruhe eine ganze Herde Steinböcke, die sich durch nichts beeindrucken ließen.Ein ganz besonderes Ereignis für uns zwei Naturliebhaber, den so nahe waren wir an diesen imposanten Tieren bislang noch nie dran gewesen.Ganz klar, daß die gehörnten Gesellen für ein Foto herhalten mußten.Haben sie aber auch gemacht.Ein paar Meter weiter war dann Schluß mit lustig.Der Weg wurde steil und geröllig.Dementsprechend schnell waren wir trotz über 2000m Höhe schnell auf Arbeitstemperatur.Nach etwa einer Stunde erreichten wir schon den höchsten Punkt der heutigen Etappe, die 2599m hochgelegene Seescharte.Noch ein letzter Blick zurück zur Memminger Hütte und dann schnell auf die andere Seite, denn ab da hat das Handy wieder Empfang. Von hier aus sollte man auf jeden Fall Betten in der Galflunhütte oder Larcheralm reservieren, wenn man die nächste Nacht nicht in Zams verbringen will.Ansonsten kann es nämlich sein, daß die Kapazitäten voll sind.Also:"WER ZUERST KOMMT, MALT ZUERST". Natürlich waren auch unsere beiden Daheimgebliebenen heilfroh, wieder etwas von uns zu hören, da wir uns zumindest bei Mama am vorigen Tag ja gar nicht gemeldet hatten.

Nun begann der ewige Abstieg nach Zams. Die 5 Stunden, die Herr Aichner dafür angibt,reichen hinten und vorn nicht. Am Anfang geht es ziemlich steil abwärts zur Oberlochalm, weshalb Papa mal wieder ein Fußbad durchführen mußte. Dort angelangt, bekamen wir dafür vom Hüttenhund eine unmißverständliche Einladung zur Einkehr und zum Fußballspielen.Besonders Papa hätte den Collie am liebsten mitgenommen.Gestärkt mit einer Milch und wieder vollen Wasserflaschen traten wir den Fußmarsch hinaus ins Inntal an.Der Weg war schön und landschaftlich reizvoll, allerdings verloren wir über Stunden hinweg nicht nennenwert an Höhe.Dringender Appell an alle, die die Tour auch vorhaben. Hier wirklich jede Möglichkeit zum Nachfüllen der Trinkflaschen ausnützen, sonst werden die letzten eineinhalb Stunden vor Zams zur Durststrecke.Es geht zunächst über Wiesen und durch Latschen auf einem teilweise recht breiten Weg entlang des Baches.Weiter unten beginnt der Bergwald und rechts und links des Weges sind zahlreiche Wochendhäuschen zusehen.Dann wird der Weg ziemlich plötzlich zum in den Fels gesprengten Steig mit atemberaubenden Tiefblicken in Schlucht des Lochbaches. All diejenigen, die dem nicht so viel abgewinnen können, werden sicher froh sein wenn sie den Lärchenwald erreichen, der die Sicht in die Schlucht verdeckt. In fast endlosen Serpentinen geht es nun endlich hinunter ins Inntal.Auch die Zivilisation kündigt sich unmißverständlich an.Nach fast drei Tagen Ruhe empfanden wir den Lärm der Inntalautobahn als ziemlich störend.Unten angekommen, führten wir erstmal den obligatorischen Schuhwechsel durch und machten uns dann in Richtung Zams auf. Ein kurzer Zwischenstopp in der Drogerie und beim Bäcker, die beide am Weg liegen, um die Vorräte wieder aufzufüllen und dann nichts wie weiter in Richtung Venetbahn, um aus der Hitze des Inntales weg zu kommen. Außerdem drängte die Zeit, da die letzte Bergfahrt um 17.00 Uhr möglich ist und es bereits kurz nach 16.00 Uhr war. Die Reklame der Galflunhütte am Wegesrand spornte zusätzlich an, da dort eine heiße Dusche in Aussicht gestellt wurde. Eine geradezu göttliche Vorstellung nach drei Wandertagen. So motiviert,erreichten wir sogar die vorletzte Bahn und fuhren zu einem ziemlich günstigen Preis gegen 16.30 Uhr auf zum Gipfel des Krahbergs (2208m).Dort herrschten endlich wieder für mich annehmbare Temperaturen und nach kurzem Fotoshooting machten wir uns an das letzte Teilstück zur Galflunhütte. Von einem Abstecher zur Glanderspitze sahen wir nach diesem Marsch ab und wählten die sanftere Variante über Goglesalm.In gut zwei Stunden erreichten wir über Almwiesen die Galflunhütte, die uns vom ersten Moment an gefiel.Wir bekamen ein 4-Mann-Zimmer zu zweit und die Dusche war nach diesem Tag wirklich göttlich.Ebenso das Essen, das frisch auf dem Holzherd zubereitet wurde.Obwohl alles sehr rustikal und einfach ist, war die Galflunhütte für mich der Favorit auf der Strecke gen Süden. Am behaglich warmen Kachelofen in der kleinen Wirtsstube ließ es sich aushalten und Paps dämmerte etwas hinter seinen Kässpätzle. Erfreulicherweise trafen wir auch die Familie wieder, die bereits in der Kemptner Hütte mit uns genächtigt hatten. Sie waren im Zimmer nebenan.Doch einen großen Hüttenabend gab es deshalb trotzdem nicht.Wir waren einfach alle zu müde und torgelten ziemlich früh ausgetretene Holztreppe hinauf in unsere Betten.Nix mehr!!

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